Die Villa im Bergischen Land gehört zu den frühen Arbeiten des jungen Architekten Martin Wendling. Ein Einfamilienhaus mit Landhaus-Anklang, repräsentativ und zeitlos – so der Bauauftrag. 2019 wird Bergisch Gladbach damit um eine stattliche Erscheinung reicher. Ein zweigeschossiger Portikus strukturiert die symmetrische Anlage hinter breiter Umzäunung. In sorgsamer Abschirmung entfaltet sich rückseitig der weite Ausblick auf die Kölner Bucht.
„Ich sehe mich in der Verantwortung traditioneller Prinzipien und wertbeständiger Materialität, ohne dabei den Blick für das Zeitgenössische zu verlieren. Ich möchte zusammenhängende Bezüge schaffen, damit ein Ort lebendig wird und nicht wie zusammengestückelte Fremdkörper wirkt.“
Mit der Villa im Bergischen Land schafft Martin Wendling ein ungewöhnliches Wohnhaus. Repräsentativ und zeitlos wünscht es sich die Bauherrschaft, als sie, zurück in ihrer alten Heimat, den Architekten mit ihrem Haus beauftragt. Er erfährt von ihrem früheren Leben in einem alten Landhaus. Daraufhin bezieht er den Bautypus ‚Landhaus‘ in den Entwurf ein. Dessen solide, nachhaltige Bauweise wird Teil seiner modernen Interpretation.
Auch die Umgebung der Villa im Bergischen Land nimmt Martin Wendling in den Blick: Er findet giebelständige Häuser, Einfriedungen zur Straße und ein Faible für Putzfassaden und Naturstein vor. Auch dazu verhält sich sein Entwurf. Am Hang gelegen, richtet sich die Villa so aus, dass sie fast die gesamte Grundstücksbreite ausnutzt. Zur Straße hin bildet sie einen repräsentativen Vorhof aus. Eine breite Einfriedung schirmt ihn als Privatbereich vom Straßengeschehen ab.
Für die Villa im Bergischen Land arbeitet Martin Wendling eine zentrale Raumfolge von Außen- und Innenräumen mit unterschiedlichen Qualitäten und Atmosphären aus. Durch großzügige Öffnungen – wie zwei Toreinfahrten zum Hof oder zweiflügelige Glastüren im Wohnzimmer – setzt er Außen und Innen in Bezug zueinander. Seine Raumfolge beginnt an der Grenze zwischen Straße und Wohnraum. Sie entwickelt sich entlang einer Symmetrieachse und führt vom öffentlichen Raum in die zunehmend privateren Bereiche, die sich zum Garten und zum oberen Geschoss hin orientieren.
Eine höher gelegene Straße führt zur Villa hin. Ihren Vorplatz machen zwei Toreinfahrten und ein mittig zum Eingang gelegenes Tor zugänglich. Eine Treppe führt zum Haus. Der zweigeschossige Portikus bildet als säulenbestandene offene Vorhalle den Übergang zwischen Außen und Innen, zwischen Stadt und Haus. Das sich eröffnende Entrée im Innenraum ist gleichzeitig Empfang und Vermittler zu allen Funktionsbereichen. Hinter einer großen zweiflügeligen Fenstertür zeichnet sich das zentral gelegene Wohnzimmer ab, der Gesellschaftsraum per se. In seiner schieren Größe verlängert er sich zu einer teilüberdachten Terrasse hin, nimmt mit ihr die volle Breite des Gebäudes an und leitet zum Garten über. Auf einem Plateau gelegen, lebt die Terrasse vom sagenhaften Weitblick auf den Garten und die Kölner Bucht.
Die Gestaltung der Innenräume folgt geraden Linien und ist geprägt von den großen untergliederten Fensterflächen und hohen Decken. Unterbrochen wird die Geradlinigkeit fast ausschließlich durch die gewendelte Treppe, die über zwei Geschosse führt. Sie bildet langgezogene Galerien aus, die als Zimmerzugänge dienen und dem Haus Leichtigkeit verleihen. Die allesamt weißen Wände geben den Zimmern in Kombination mit den Böden aus Eichendielen die betont wertige Ausstrahlung vornehmer Landhäuser. Sie basieren auf einem geglätteten Kalkputz und sind, gemeinsam mit dem mineralischen Bestand von Fassade, Wandaufbau und Außenputz, Teil des nachhaltigen Baukonzepts.
Bei der Villa im Bergischen Land kommen Griffe der Reihe FSB 1003 für die Fenster, die verglasten Türen und auch für die Hauseingangstür zum Einsatz. Gezielt durchforstet Martin Wendling die bewusst groß gehaltenen Produktfamilien, um eine seinem Baustil getreue Auswahl zu treffen. Er wünscht Griffe, die sich harmonisch und zurückhaltend in das Gesamtbild einordnen. Und er wird fündig: Die Griffe des Modells FSB 1003 bilden mit ihrer eckigen Handhabe ein Echo auf den quer-rechteckigen Grundriss seines Baus. Mit rechteckiger Handhabe und quadratischer Rosette erweist sich der Türgriff der Eingangstür als perfekte Ergänzung zur geradlinigen Architektur. Aufgrund der neutralen Wirkung der Oberfläche wählt Martin Wendling die Aluminium-Variante. Die Griffe aus Aluminium sind auf einen lebhaften Einsatz gefasst. Denn: Die gebäudebreite Terrasse zum Garten wird an lauen Abenden nach feierlichen Empfängen und festlichen Soiréen geradezu rufen.