Haus M5, Berg
Beer Bembé Dellinger Architekten

Das 2015 von den Beer Bembé Del­linger Archi­tekten erbaute Haus M5/2 liegt oberhalb des Starnberger Sees in Berg. Es handelt sich um ein Wohn- und Gästehaus in einer Kombination aus Eiche und Beton. Seine lineare Tragstruktur bildet die Grundform einer Passage aus und lässt die Innenräume in Reihe verlaufen. An seiner Atmosphäre der Versunkenheit arbeitet der alte Baumbestand, aber auch das in den Erdboden eingelagerte Gartengeschoss mit.

Adresse/Anfahrt

Haus M5, Berg

Berg
Anfahrt

„Die Atmosphäre eines Gebäudes ist uns wichtig. Oft hängt sie von räumlichen Qualitäten und ihren Materialien ab. An ihnen liegt uns daher sehr viel.“

Felix Bembé

Felix Bembé

© Beer Bembé Dellinger Architekten

Zurückhaltende Gliederung

Den langsam Herannahenden erscheint Haus M 5/2 zunächst so gut wie gar nicht, so flach schmiegt sich der Bau an die Gartenfläche. Die mini­ma­lis­ti­sche, rational geglie­derte archi­tek­to­ni­sche Struktur in hellem Sicht­beton wirkt auf diesen ersten Blick nicht unbe­dingt wie ein bewohnter Raum. Als Reihung neben­ein­an­der­lie­gender Qua­drate bettet sich das vom Büro Beer Bembé Del­linger Archi­tekten ent­wor­fene Wohn­haus in die Land­schaft des mit vielen hohen Bäumen bestan­denen Grund­stücks am Starn­berger See. Eine her­aus­ra­gende Lage also, noch dazu leicht erhoben, sodass sich Blick­be­züge in Rich­tung See eröffnen.

Das Haus umfasst 800 Quadratmeter Wohn­fläche und neben den eigentlichen Wohn­räumen auch ein eigenes Gäs­te­haus. Erst aus der Nähe wird erkennbar, dass das Gebäude zweigeschossig ist.

Ein halb in den Boden ein­ge­las­senes soge­nanntes Gar­ten­ge­schoss beher­bergt die Schlaf-, Arbeits- und Kin­der­zimmer. Das Ober­ge­schoss teilt sich in zwei ein­zelne Volumen, die die getrennten Bereiche von Wohn- und Gäs­te­haus anzeigen. Ver­bunden sind beide durch eine mittig lie­gende und von beiden Volumen aus zugäng­liche Ter­rasse. Zudem sind beide Gebäu­de­teile glei­cher­maßen von der groß­zügig ange­legten und mit sty­li­schen Run­dungen ver­se­henen Tief­ga­rage erreichbar.

© Stefan Müller-Naumann

Luxuriöse Großzügigkeit

Die Innen­räume sind geprägt von der glei­chen Ein­fach­heit und Klar­heit der Kon­struk­tion, die das Haus nach außen hin kenn­zeichnet. Die ratio­nale Trag­struktur aus Beton ist sichtbar oder, in gedämmten Berei­chen, durch die Struktur der Holz­ver­tä­fe­lung nach­voll­ziehbar gemacht. Wie eine moderne Fach­werk­kon­struk­tion sind die Gefache der Sicht­beton-Struktur mit Eichen­holz gefüllt. Der lang­ge­streckte offene Wohn­be­reich des Hauses lässt sich über Schie­be­wände aus Holz fle­xibel trennen und gibt so den sich ver­än­dernden Ansprü­chen der Bewohner:innen Raum.

 Die Anwe­sen­heit weniger, aus­ge­wählter Dinge prägt die Atmo­sphäre der Räume. Die Mate­ria­lien dürfen ihre volle Wirkung ent­falten. Die­len­böden und Decken aus heller Eiche, hell­beigene Leinen-Vor­hänge, dicke Beton­stützen. Die raum­hohen und weiten Fenster ver­binden den flie­ßenden Innen­raum mit der Natur vor den Fens­tern. Die Möblie­rung, wie die mini­ma­lis­ti­sche, lang­ge­zo­gene Küchen­insel oder der skulp­tu­rale Mas­siv­hol­zess­tisch, ist in Form und Mate­rial ganz an die Archi­tektur ange­passt.

Der Entwurf für Haus M5/2 bringt den Archi­tekt:innen mehrere Preise ein. Unter anderem werden sie im Rahmen des BDA Preises Bayern 2019 in der Kate­gorie Woh­nungsbau aus­ge­zeichnet. Die Jury nennt das Haus ein „im Gesamt­bild zurück­hal­tendes und gleich­zeitig kühnes Gebäude.“ Als zurück­hal­tend und in ihrer zeit­losen Form gleich­zeitig kühn lassen sich auch die gewählten Griffe für Türen und Fenster bezeichnen. Das gebo­gene Rundstab-Modell FSB 1075 ist verbaut als Fens­ter­griff und als Tür­drü­ck­er­gar­nitur.

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