Es ist ein gutes Gefühl, nach Berlin zurückzukehren mit einem beinahe vollständigen Rückblick auf das, was ich in den letzten dreißig Jahren gemacht habe. Ich freue mich, im Bauhaus-Archiv auszustellen. Damals als hoffnungsvoller Designstudent bin ich oft dort gewesen.
Ich denke an Berlin als die Stadt, die mich als Designer wirklich geformt hat. Natürlich haben auch London und Mailand ihren Teil dazu beigetragen, aber in Berlin herrschte damals eine solch energiegeladene Atmosphäre. Und durch diese spezielle Umgebung, von einer Mauer umschlossen, wurde die Stadt zu einem umso intensiveren Erlebnis für einen jungen Designer, der dort Inspiration und Haltung in sich aufsog.
Ich hatte eine Klinke für ein Appartement in London entworfen und ließ sie für ein Innenausstattungsprojekt, mit dem mich der Eigentümer beauftragt hatte, herstellen. Diese Klinke wurde in einem Beitrag in der italienischen Zeitschrift domus abgebildet, ein erster, wirklich karrierefördernder Artikel. Das dürfte 1988 gewesen sein. Jürgen W. Braun, der damalige Geschäftsführer von FSB, las den Artikel und fragte an, ob er die Klinke produzieren könne. Ich hatte keine Ahnung, was FSB war, aber es dauerte nicht lange, bis ich erkannte, dass dies die meine erste Chance für eine industrielle Serienproduktion war.
Es war, ehrlich gesagt, ganz schön schwierig für mich, auch wenn Jürgen Braun der freundlichste Kunde war, den man sich überhaupt wünschen konnte, und er mich immer wieder anspornte. Die Originalklinke entstand, indem ein schmaler, S-förmig geschwungener Griff auf einen Zylinder geschweißt wurde. Am Ende des Zylinders gab es eine konkave Vertiefung, in der der Daumen ganz natürlich seinen Platz fand. Das Problem war, dass die FSB-Standardrosette einen kleineren Bohrungsdurchmesser als der Zylinder hatte, weshalb er verkleinert werden musste. Dann wäre der Zylinder jedoch zu klein gewesen. Ich habe hart an der Lösung dieses Problems gearbeitet, aber das Ergebnis hatte nie die Eleganz des Originals. Das war eine erste, harte Lehre, welche Parameter die Industrie einem Designer aufzwingen kann.
Als ich mit meiner Arbeit an der 1144 anfing, war ich durch das Rosettenproblem vorgewarnt, und das Design fügte sich ohne größere Probleme zusammen. Ich bin auch heute noch der Meinung, dass es eine gute Klinke ist, und ich habe sie bei mir zuhause. Jedes Mal, wenn ich eine Tür öffne oder schließe, freue ich mich, dass ich damals richtig gute Arbeit abgeliefert habe!
Ganz genau. Ich denke, die 1144 war vermutlich mein erstes supernormales Design. Die Form übernahm ich von der handgezeichneten Darstellung der Klinke einer Pferdekutsche, die ich in einem alten Katalog gefunden hatte. Sie schien der Inbegriff des Griffförmigen zu sein.
Ja und nein. Es ist sicherlich nicht das Wichtigste. Aber ich denke nach wie vor, dass ein neues Design etwas Frisches und sogar etwas Überraschendes an sich haben sollte – auch wenn die Inspiration aus etwas Altem entsteht. Dabei sollte das Design jedoch zugleich individuell und einfach sein. Ich habe das Konzept des Supernormalen erst rund 16 Jahre später umgesetzt, aber die 1144 war instinktiv supernormal.
Oh, das ist schnell erklärt. Die Dinge müssen weniger neu als vielmehr besser sein. Dieter Rams hat uns das beigebracht, und es ist ein sehr wichtiger Punkt, der katastrophale Folgen hat, wenn ein Designer ihn ignoriert.
Es gibt etliche langfristige Beziehungen, die alle außergewöhnlich sind. Es ist spannend, hin und wieder für eine neue Firma zu arbeiten, aber die Vertrautheit und das Einvernehmen mit denjenigen, mit denen ich beinahe von Anfang an zusammenarbeite, sind praktisch unschlagbar.
Ich habe unterrichtet, bis ich eines Tages feststellte, wie schlecht mein Unterricht war. Durch das Schreiben von Büchern gebe ich dem Bildungssystem auf meine Art etwas zurück. Ich habe als Student so viel aus Büchern gelernt, und es ist mir eine große Freude und inspiriert mich, neue Bücher zu schreiben.
Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses, eine Erweiterung meines visuellen Gedächtnisses, das mir hilft, neue Dinge auszudrücken. Ohne Input gibt es keinen Output!
Die Dinge, die zu entwerfen man mich bittet, halten immer mehr Überraschungen bereit und sind interessanter als das, was in meiner Vorstellung ein gutes Projekt wäre. Ich warte lieber ab, was so auf meinem Reißbrett landet!
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