Alena Lackner + Judith Grübl

Dichotomie — Ludwig Wittgensteins Philosophie

Alena Lackner

Judith Grübl

Ein so eigensinniger Mensch wie Otl Aicher hatte vermutlich keine Vorbilder, immerhin aber konnte er einige Menschen als Vor-Denker anerkennen. Ludwig Wittgenstein gehört zweifelsohne dazu. An ihm schätzt Aicher vor allem seine Entwicklung als Denker: von einer allein durch logische Überlegungen bestimmten idealsprachlichen Auffassung der Welt hin zu einer durch Beobachtung des konkreten Gebrauchs der Sprache bestimmten Philosophie. Otl Aicher hat in Bezug auf Ausstellungsgestaltung klare Vorstellungen. Die Information steht im Vordergrund; ihr hat sich die Gestaltung unterzuordnen. Dementsprechend sind seine Ausstellungsdesigns zurückgenommen und frei von Dekor. Im hier gezeigten Projekt „Dichotomie“ geht es um die Philosophie(n) Ludwig Wittgensteins.

Die Ausstellungsarchitektur tritt nicht in den Hintergrund, sondern trägt dazu bei, Wittgensteins Gedankenwelt zu vermitteln. Nach einer Einführung werden die beiden von Wittgenstein entwickelten philosophischen Ansätze erläutert. An einigen architektonischen Elementen des Hauses Wittgenstein werden wichtige Aus-sagen verdeutlicht. Am Ende des Rundgangs erwartet die BesucherInnen ein Quiz, bei dem sie sich mit dem Gesehenen auseinandersetzen. Ganz nach Wittgensteins Motto: „Philosophie ist Arbeit an sich selbst!"