Stadthaus M1, Freiburg Vauban
Barkow Leibinger
Produkte
Neues Aushängeschild des Freiburger Ökoquartiers
Freiburg ist nicht nur für seine vielen Sonnenstunden bekannt, sondern auch für sein „grünes“ Engagement. Im Laufe der Jahre hat sich die Stadt durch ihr Bekenntnis zu erneuerbaren Energien und ehrgeiziger Umweltpolitik zur Green City gemausert. Weit über die Landesgrenzen hinaus wird das Konzept dieser „Stadt der Zukunft“ diskutiert. Insbesondere der Stadtteil Vauban an der Südgrenze Freiburgs sticht dabei hervor. Seit 1994 entwickelt sich dort aus der ehemaligen französischen Kaserne, benannt nach dem berühmten Festungsmeister Vauban, das neue Vauban der Niedrigenergie-Wohnstandards und Passivhäuser.
2013 gesellt sich zur grünen Siedlung das Stadthaus M1 der Berliner Barkow Leibinger Architekten. Das zweiteilige Gebäudeensemble setzt sich aus dem ersten Integrativen Hotel Freiburgs und einem Wohn-Geschäftshaus der gehobenen Ausstattung zusammen – das neue Aushängeschild des Freiburger Ökoquartiers.
Die Trennung zwischen kurzfristigem Hotelwohnen und langfristigem Stadtwohnen unterliegt dabei nicht nur funktional-räumlichen Gesichtspunkten, sondern trägt der Verkehrsinfrastruktur Rechnung, indem sie die Verbindung zwischen Straße und Tramhaltestelle aufrechterhält. In Kombination mit dem hinter den Gebäudeteilen liegenden Hochhaus schaffen die Architekt:innen eine Torsituation, die Vauban zu einem neuen Entree verhilft.
Unter ökologischen Gesichtspunkten fügt sich das Stadthaus gekonnt in seine Umgebung ein. Die grundlegende Stahlbetonskelettkonstruktion ist von vorgefertigten Holzrahmen-Bauelementen verdeckt. Low-Tech ist das Stichwort der Fassadengestaltung: einfache Funktion, einfache Herstellung, unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entwickelt.
Ortstypische Weißtanne kombiniert mit vertikal angebrachten Finnen aus Zedernholz prägen das Erscheinungsbild der Fassade. Die südliche Seite variiert zu einer bepflanzten Seilfassade. 25 Pflanzenarten schlingern sich die bis zur Dachkante reichenden Stahlseile hinauf und werden im Laufe der Jahre das grüne Image immer prägnanter nach außen kehren.
Gebäude und Natur bilden eine wachsende Verbindung, das Stadthaus zeigt sich verwurzelt in der Natur und verleiht so seiner nachhaltigen Bauweise Ausdruck. Dynamik und Lebendigkeit prägen das Erscheinungsbild des M1. Die Vertikalität der Fassade, durch Finnen und Seile befördert, geben dem Stadthaus einen umlaufenden Charakter. Differenzierte und individuell ausgeformte Dachteile ergänzen es um eine spannungsreiche Komponente.
Architektur und Objekt
Foto: Corinne Rose
Das Stadthaus M1 der Berliner Barkow Leibinger Architekten ist Aushängeschild des Ökoquartiers Freiburgs und setzt sich aus dem ersten Integrativen Hotel Freiburgs und einem Wohn-Geschäftshaus der gehobenen Ausstattung zusammen. Es vereint neueste technische Standards in Konstruktion, Fassade und thermischer Versorgung zu einem energetisch vorausschauenden Gesamtkonzept.
Ökologische Ausrichtung, Innovation und Kreativität
Neben der gedämmten Fassade, die aufgrund ihrer Materialität und Schichtung einen großen Beitrag zur Energieminderung leistet, tragen dreifach verglaste Isolierfenster und aktiver Sonnenschutz zu einer verbesserten Wärmenutzung bei. Die Werte der Energiesparverordnung können auf diese Weise sogar um einiges unterschritten werden; die Gebäude erfüllen mit einer gewissen Leichtigkeit den Passivhaus-Standard. Das örtliche Heizkraftwerk für Holzhackschnitzel wird zur weiteren Beheizung und Trinkwassererwärmung hinzugezogen. Photovoltaik-Paneele auf dem gedämmten Betondach komplettieren das ausgeklügelte Energiekonzept. Im Kopfbau des Gebäudeensembles kommt das Green City Hotel Vauban unter, ein Drei-Sterne-Hotel, betrieben von einem gemeinnützigen Verein. In dem Integrationsbetrieb werden auch Menschen mit Behinderung beschäftigt. Im Erdgeschoss befinden sich neben Lobby mit Empfang der Frühstücksraum und ein Konferenzbereich. Auf den oberen Etagen folgen 48 Zimmer und eine Suite.
Bei der klaren Formensprache der Innengestaltung wurde erneut auf nachhaltiges Bauen geachtet. Vor allem regionale Materialien kamen zum Einsatz. Möbel aus massivem Eschenholz aus dem Schwarzwald sorgen mit der hellen, überwiegend weiß geprägten Umgebung für einen einladenden Gesamteindruck. Das größere Wohn- und Geschäftshaus erstreckt sich mit freizügigen Vier- und Fünf-Zimmerwohnungen, einer Maisonette- und einer Dachgeschosswohnung in die Vauban-Allee. Die Wohnungen lagern sich jeweils um das Treppenhaus, wodurch die gesamte Fassadenfläche für die Belichtung der Wohnfläche sorgt. Drei Gewerbeeinheiten dienen der Belebung des Vorplatzes.
Ökologische Ausrichtung, Innovation und gestalterische Kreativität sind die Schlüsselkompetenzen des Stadthauses M1, Kompetenzen für die auch FSB steht. Was das Stadthaus angeht, so konnte FSB mit den Themen Nachhaltigkeit, Qualität, Ergonomie und Komfort punkten.
Mit ihrem Türdrückermodell 1108 brachte sich FSB in dieses Bauprojekt ein. Der FSB-Hausdesigner Hartmut Weise orientierte sich bei der Gestaltung des 1108 an solchen Klassikern wie dem „Frankfurter Modell“ und „Wittgensteins Griff“. Was diese seiner Meinung nach eint, ist deren unprätentiöser Auftritt. Unter dieser Maxime entwarf er den 1108 als schlichten ergonomischen Rundstab-Türdrücker. Zur Schlichtheit gesellt sich High-Tech in Form des elektronischen Zutrittsmanagementsystems ISIS, das durch einfache Handhabung besticht: Karte vorhalten, das Schloss wird entriegelt und einfach die Klinke drücken. Vollblatt-, Glas-, Rahmen- und Außentüren des Stadthauses sind als Teile des Zutrittsmanagement-Programms verbunden in einem durchgängigen Design. In der Gesamtheit vereinen sich die Türdrücker von FSB mit dem Stadthaus M1 zu einem nachhaltigen Mix aus baulicher Low-Tech-Genialität und sinnvollem High-Tech, wodurch ein Stück Zukunft schon heute wahrhaftig wird.
Objektdetails
Fotos: Zooey Braun