Architektur-Pavillon an der Elbchaussee, Hamburg
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Eigenes Museum für und von gmp
Nach 50 Jahren des architektonischen Wirkens hat der Gründer von gmp sich und seinem Büro nun ein eigenes Ausstellungshaus entworfen und in Hamburg in prestigeträchtiger Lage am Elbhang unterhalb der Elbchaussee gebaut. Die Ausstellung „Aus freier Hand“ eröffnete im Sommer 2015 das Haus und gleichzeitig den Blick auf einen Teil der mittlerweile 3.000 Zeichnungen und Skizzen umfassenden Werksammlung, die sich in den letzten Jahrzehnten angesammelt haben.
Wo heute selbstverständlich in vielen Büros Apps und digitale Software herrschen, ist es das Anliegen, des 80jährigen auch weiterhin für die großartige Freiheit zu werben, die das Zeichnen von Hand auf Papier bietet.
Und mit 300 gebauten Gebäuden in 50 Bürojahren scheint ihm sein Erfolg zumindest recht zu geben. Der von Meinhard von Gerkan gemeinsam mit Volkmar Sievers entworfene „Architektur-Pavillon“ sticht aus seiner umgebenden Bebauung zwischen Oevelgönne und Elbchaussee durch seine besondere, geschwungene Form hervor. Zwischen all den noblen Villen am Hang gelegen, wirkt es zunächst nicht wie ein Ausstellungsort, sondern wie ein außergewöhnliches, luxuriöses Wohnhaus. Doch das Gebäude widmet sich ganz der Verbreitung der Architektur. Mit seinen drei Stockwerken lagert es sich an den Elbhang und gibt zur Elbe hin gen Süden die Sicht des Besuchenden durch große, raumhohe Fensterbänder auf ein beeindruckendes Panorama voller Hafenkräne frei.
In Richtung Norden wurde ein terrassierter Garten angelegt, der sich in südliche Richtung in den ausladenden, dem Schwung der Architektur folgenden Gebäudeterrassen fortsetzt.
Architektur und Objekt
Meinhard von Gerkan und Volkmar Sievers
Foto: Timmo Schreiber
Meinhard von Gerkan ist bekannt für architektonische Großprojekte wie den Berliner Hauptbahnhof, die Neue Leipziger Messe, das Chinesische Nationalmuseum auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking und eine beachtliche Zahl weiterer Projekte in China
Alle drei Ebenen des Hauses werden über den Eingangsbereich im Erdgeschoss erschlossen. Getrennte Treppenanlagen, die ins Unter- und Obergeschoss führen, lassen jedoch eine getrennte Nutzung der verschiedenen Bereiche zu. Während im unteren Geschoss eine Dauerausstellung der von gmp realisierten Architekturmodelle ihren Platz gefunden hat, sind die darüber liegenden Stockwerke flexibler konzipiert. Hier sollen sowohl Wanderausstellungen als auch Veranstaltungen wie Workshops Raum finden. Gleichzeitig befinden sich im obersten Stock Arbeits- und Empfangsräume.
Die großflächigen Innenräume sind schlicht gestaltet, bekommen aber alleine durch ihre geschwungene Außenform mondänes Flair. Zu den Holzböden, den weißen Säulen und den funktionalen Strahlern an den Decken der Ausstellungsräume gesellen sich in mattem Edelstahl ausgesuchte Garnituren. Sowohl bei den Eingangstüren als auch bei den Zimmertüren griffen die Architekten zu Varianten der FSB-Reihe 1023 von Johannes Potente, wobei die Eingangstüren Wechselgarnituren FSB 1023/23 0802 erhielten, sodass nur eine Seite mit Drückern, die andere mit Knauf bestückt ist.
Für die ebenfalls im Haus verbauten Schiebetüren entschied man sich für runde, klassisch schlichte Einlassmuscheln. All das trägt zur Selbstverständlichkeit und Reduktion der Architektur bei, die den Machern bei der Innenraumgestaltung und so auch bei der Wahl der entsprechenden Griffe wichtig war. FSB steht dabei für die Vereinbarkeit von Qualität und Entwurf.
Objektdetails
Fotos: Hans Georg Esch + gmp