Tanzende Siedlung

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Gewagte Architektur

„Ich hab’s gewagt“, schrieb der Chemnitzer Lehrer Stahlknecht auf jede der vier Seiten seines neuen Hauses. Tatsächlich war er Vorreiter: 1855 war er der erste, der es „wagte“ sein Wohnhaus auf den Chemnitzer Kaßberg zu bauen. Zuvor war der Berg nur an seinen Rändern mit Wohnhäusern bebaut. So etwas wie eine Wasserleitung gab es dort zu der Zeit folglich nicht. Heute ist der Kaßberg mit rund 17.000 Einwohner:innen der bevölkerungsreichste Stadtteil von Chemnitz. Die Geschichte hat ihm eine diverse Architektur beschert.

Der Kaßberg gilt einerseits als eines der größten zusammenhängenden Gründerzeitviertel Europas. Aber auch die Zeiten der DDR haben ihn geprägt. So finden sich hier auch heute noch etliche Zeugnisse des berühmten DDR-Typenbaus.

Zwischen „Platten“ und Villen zu vermitteln war sicher auch ein Ziel der Architekt:innen des Chemnitzer Büros furoris gruppe bei ihrem Entwurf für die Tanzende Siedlung, die sie für die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG geplant haben.

Grundmotiv der Architektursprache des Büros ist die Dynamik. Schiefe Winkel, kurvige Formen und fließende Linien sind ihre Markenzeichen. Ihr geschwungenes Firmengebäude für BHS Corrugated in Weiherhammer in Bayern strahlt so viel Dynamik aus, dass es der Firma Daimler als Hintergrund für Werbespots dient. Die Tanzende Siedlung, ein Ensemble aus vier Wohngebäuden, das von einem parkähnlichen Außenraum gerahmt wird, überrascht mit ungewöhnlichen Winkeln und skulptural gesetzten Fenstern.

Architektur und Objekt

Foto: © furoris gruppe

„...die Lichtsituationen, der Wechsel des Sonnenstandes und unsere furoristischen emotionalen Choreografien erzeugen den Raum. Dabei entsteht nicht nur ein Raum, sondern eine dynamische Bewegung zwischen den Räumen. Erst der Geist der Menschen verwandelt Architektur in Tanz“, so Rico Sprenger vom Architektenbüro furoris gruppe.

Modernes Wohnen auf dem Kaßberg

Die einzelnen Baukörper setzen sich aus unterschiedlichen Volumen zusammen. Dunkel von den hellen Fassaden abgesetzte Balkone kragen spitz aus der Fassade vor. Auf rund 4.400 Quadratmetern bietet das Projekt moderne Wohnräume für 40 Mieter:innen.
Neben der markanten Architektur sind vor allem auch die rahmenden Angebote im Hinblick auf die alltägliche Mobilität der Bewohner:innen zukunftsgewandt. So besitzen alle Auto-Stellplätze E-Lademöglichkeiten, es gibt eine Station für E-Carsharing und zudem zeigen elektronische Haustafeln stets aktuelle Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in der näheren Umgebung an.

Mit Photovoltaik-Anlagen wurde eine Mieterstromanlage zu Versorgung der Siedlung realisiert. Die grünen, parkartig gestalteten Außenanlagen tragen zum großzügigen Wohngefühl der Mieter:innen bei. Hier gibt es angenehm beleuchtete Wege, eine Vielzahl attraktiver Sitzgelegenheiten und einen Brunnen, der passend zur Architektur entworfen wurde. Der kinetische Brunnen des Bildhauers Christian Tobin spiegelt den Grundgedanken der dynamischen Elemente wider und lässt künstlerische Steinelemente „tanzen“. Die Architekt:innen wünschten sich Beschläge, die mit der Architektur harmonieren und sich einpassen. So haben sie einen Griff gewählt, der „geradlinig, schlicht und edel“ ist.

Entworfen von Hartmut Weise, der ebenfalls Kind des Ostens ist und an der Burg Giebichenstein in Halle studiert hat. So „wächst“ – frei nach Willy Brandt – „zusammen, was zusammengehört“. Das FSB-Modell 1251 folgt einem schnörkellosen, rechteckigen Design. Verbaut wurde es in der Ausführung Edelstahl fein matt gebürstet, das sich laut Architekt:innen für Mietwohnungen aufgrund ihrer Unempfindlichkeit besonders eignet. Und zwar als Türgriff (FSB 12 1251 041), als Bad und WC-Türgriff (FSB 12 1251 045) und als Fensterbeschlag (FSB 34 1251).

Objektdetails

Fotos: Christian Reuther

Standort

Tanzende Siedlung

Kaßberg,
09112 Chemnitz,
Deutschland

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