RKM 740 Tower Düsseldorf
J. Mayer H. und Partner Architekten
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Fassade aus Wolken und Wellen
Die gefaltete Fassade des RKM 740 Tower lässt unterschiedlichste Assoziationen zu. Im Entwurf der Architekten steht sie für die Wellen des vorbeifließenden Rheins. Die sich auf dem Wasser spiegelnden Wolkenformationen kann man ebenfalls im ausdrucksstarken Gewand des neuen RKM 740 Tower erkennen. Aber auch einem langen, sich immer wieder um das Gebäude legenden Reißverschluss ähnelt die metallene vorgehängte Fassade. Seinen Namen trägt der Turm aufgrund seines Standorts am Rheinkilometer 740.
Die sogenannten Rheinkilometer beginnen mit 0 bei Konstanz am Bodensee und werden flussabwärts Richtung der Rheinmündung bei Rotterdam gezählt. Direkt am Rhein im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt, auf dem ehemaligen Parkgelände eines Krankenhauses, entsteht ein neues Wohn- und Gesundheitsquartier, dessen prägender und weithin strahlender „Leuchtturm“ der RKM 740 Tower ist. Linksrheinisch gelegen, blickt man aus seinen 19 Geschossen weit über den Rhein und den Düsseldorfer Hafen, der auf der anderen Seite in einer Flussschleife liegt.
Mit einer doppelschaligen Fassade aus Glas und Metall bietet die Architektur ein Wechselspiel aus Transparenz und Geschlossenheit. Die innere gläserne Hülle sorgt für viel Licht und Ausblick in den Innenräumen. Davor legen sich als Außenhaut strahlend weiße wellenförmige Metallbänder um alle Geschosse. Sie verleihen dem Turm aus der Distanz ein leicht flirrendes Antlitz und prägen so seine Unverkennbarkeit.
Architektur und Objekt
J. Mayer H. und Partner Architekten: v. l. n. r. Andre Santer, Jürgen Mayer H., Hans Schneider
Foto: © Tom Wagner
„Die doppelschalige Aluminium-Vorhangfassade besticht ebenso wie die Unterkonstruktion durch starkes Engineering und die durchdachte Umsetzung zahlreicher technischer Sonderlösungen, wie die speziell entwickelte Tragkonsole“, so die Jury des Metallbaupreises, den der RKM 740 Tower 2021 gewonnen hat.
Schutz und Öffnung im Reißverschlussverfahren
„Die Konzeption der vorgehängten, perforierten Metallfassade ermöglicht einen weichen dynamischen Verlauf von offenen und geschlossen Bereichen“, erläutert Andre Santer, Büropartner des beauftragten Büros J.MAYER.H und Partner. So kann die Fassade auf die Situation reagieren. Während sie sich im Norden schützend schließt und so den Lärm der Stadtautobahn abschirmt, öffnet sie sich Richtung Osten, Süden und Westen großzügig und bietet dabei dennoch Verschattung und Windschutz. „Wie bei einem Reißverschluss sind die Übergänge zwischen offen und geschlossen fließend“.
Für seine außergewöhnliche Fassade hat das Gebäude den Metallbaupreis 2021 in der Kategorie Fenster, Fassade, Wintergarten gewonnen. Besonders hervorgehoben wurden von der Jury die teils eigens für den Bau erdachten Detaillösungen. Aber auch die hybride Nutzung ist wegweisend. Die oberen 14 Etagen Wohnnutzung werden durch einen sechsgeschossigen Sockel ergänzt, der eine Vielfalt an Gemeinschaftspraxen, Fachärzten und Therapeuten Raum bietet.
„Mit Bezug zur gerundeten Formensprache des Gebäudes“ haben die Architekten die Türklinke FSB 1144 von Jasper Morrison gewählt und dann das Modell auch als Fenstergriff eingesetzt. An den Türen der Rettungswege ergänzt das formal zurückhaltender gerundete Türdrücker-Modell FSB 1053 die Auswahl. Bei den Oberflächen haben sich die Architekten für gestrahltes Aluminium, dunkelbronze eloxiert entschieden (FSB 0710). So passen die Griffe im Rahmen des Material- und Farbkonzeptes optisch perfekt zu den pulverbeschichteten Fassadenprofilen in RAL 8019 Feinstruktur.
Objektdetails
Fotos: © Lars Gruber