Doris Gafitanu + Fabian Schubert

Otl Aicher beschreibt seinen idealen Arbeitsplatz als einen „drei-dimensionalen Garten". In diesem finden unterschiedliche Arbeiten auf verschiedenen Ebenen statt. Aicher lehnt die konventionelle Gliederung von Arbeitsbereichen in kleine Räume ab. Stattdessen bevorzugt er Großraumstudios aufgrund der dort möglichen Blickverbindungen.

Die digitale Kommunikation schätzt Aicher als Mittel der vereinfachten Zusammenarbeit. Was die Gestaltung betrifft, hat der Einsatz des Computers in seinen Augen (von den 1980er-Jahren aus gesehen) wenig Zukunft. Digitale Kunst, wie sie in Form von NFTs (Non-Fungible Token) unter anderem im Metaversum zu finden ist, widerlegen Aichers Ansicht.

Auch virtuelle Lebensräume benötigen Architektur. Das Metaversum ermöglicht Formen der Gestaltung, die im physischen Leben so nicht umsetzbar wären. Stattdessen setzen Dateigrößen oder die Rechenleistung von IT-Systemen Grenzen. Das Ziel der Arbeitsraumgestaltung ist das gleiche: eine für den Menschen geeignete Umgebung zu schaffen. Wir haben Aichers idealen Arbeitsplatz in den digitalen Raum transferiert. Stelle Dich auf die Bodenmarkierung und setze die VR-Brille auf. Öffne dann die Tür zu Otl Aichers dreidimensionalem Garten und lass Dich überraschen!