Saint-Gobain Hauptsitz, Aachen

Pünktlich zum 350. Jahrestag feiert Saint-Gobain die offizielle Eröffnung des neuen Verwaltungsgebäudes an der Krefelder Straße in Aachen. 1665 signierte der Sonnenkönig Louis XIV. die Urkunde zur Gründung der Königlichen Spiegelglasmanufaktur von Saint-Gobain. Heute gehört der Glashersteller zu den großen Arbeitgebern der Region und weltweit zu den 100 größten Industrieunternehmen. Mit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes – 4.600 Quadratmeter auf drei Etagen und Tiefgarage – auf dem Areal des alten Tivoli hat kadawittfeldarchitektur ein hochmodernes und energieeffizientes Multi-Komfort-Bürogebäude erschaffen.

Zwei Grundgedanken waren laut Gerhard Wittfeld bei der Umsetzung ausschlaggebend; zum einen die Frage, „wie man auf die Entwicklung einer modernen Arbeitswelt für die Mitarbeiter reagieren kann“ und zum andern „wie sich das im Gebäude nach außen repräsentiert“. Der Fassade kommt dabei gleich eine doppelte Bedeutung zu. In dem Motto „so wenig Fassade wie möglich bei einem gleichzeitigen Maximum an Transparenz“ spiegelt sich die Idee des transparenten Unternehmens. Gleichzeitig wird die inhaltliche Ausrichtung des Unternehmens – Thema Glas – architektonisch in der Fassade artikuliert.

Auch im Innern sind Offenheit und Transparenz die bestimmenden Themen. Im Erdgeschoss wird das Gebäude über ein großzügiges Foyer mit verglasten Innenhöfen erschlossen. Den Architekten war es wichtig, dass man beim Betreten des Hauses in den Park blicken und „die Leute, die dort gehen und gleichzeitig die arbeitenden Mitarbeiter im Nebenraum sehen kann“, so Wittfeld. Im Neubau stehe der Mensch im Mittelpunkt, hier habe man außerdem die Vernetzung von Grün und Gebäude. Im Erdgeschoss befinden sich auch noch die Cafeteria sowie mehrere Besprechungs- und Konferenzräume.

Darüber liegen die lichtdurchfluteten, kommunikativen Räumlichkeiten der Bürogeschosse. Sie lassen sich flexibel als Zellen-, Kombi- und Großraumbüros nutzen – immer mit Ausblick ins Grüne der Aachener Soers und des Lousbergs. Die Architekten reagieren hier auf den Kulturwandel des Unternehmens hin zu einer offenen, kommunikativen Struktur mit flachen Hierarchien und teamorientiertem Denken. Aufgrund der als Doppelfassade konstruierten Gebäudehülle aus großformatigen, gläsernen Elementen herrscht in den Büros ein optimales Raumklima. Die thermische Gebäudehülle dient zusätzlich auch als Lärmschutz und hält den Straßenlärm der Krefelder Straßen vom Innenraum fern.

An den Wänden sorgen ökologische und höchstabsorbierende Ecophan Akustikpaneele neben der Verbesserung der Raumakustik für farbliche Akzente. Attribute wie die energieeffiziente ISOVER-Dämmung, die Dreifachverglasung (SGG Climatop Ultra N), eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie die Reduktion der CO2 Emissionen um Faktor 4 waren ausschlaggebend für die Auszeichnung des neuen Firmensitzes Saint-Gobain durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) mit dem DGNB Zertifikat in Gold. Da ist es nur konsequent, dass kadawittfeldarchitektur auch bei der Auswahl der Beschläge auf ein nachhaltiges, deutsches Qualitätsprodukt gesetzt hat.

FSB-Produkte sind nach den strengen Regeln der ISO 14025/DGNB zertifiziert und für derartige Projekte prädestiniert. Zum Einsatz kam hier die Drückergarnitur 1035, da sie „in ihrer zeitlosen Eleganz mit den quadratischen Rosetten gut mit dem zurückhaltenden, hochwertigen Erscheinungsbild des Gebäudes harmonieren“, so Projektleiter Arno Schleicher. Außerdem unterstütze das reduzierte und kantige Design den erwünschten Eindruck eines Laboratoriums für zukünftige Produktentwicklungen des Nutzers Saint-Gobain. Die Ausführung in Aluminium wiederum passe dabei perfekt zum reduzierten Erscheinungsbild des Gebäudes und dem Farbkanon schwarz/weiß/grau. Im Saint-Gobain Neubau spiegelt sich nachhaltiges Architekturverständnis bis in die allerfeinsten Details.