Haus in den Söllen Uckermark

Thomas Kröger Architekten

Produkte


Neue Architektur auf dem Land

Die Uckermark ist eine der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands. Und doch wird seit einiger Zeit viel geschrieben über ihre Gentrifizierung. Menschen vom Land können es sich hier heute oftmals nicht mehr leisten, ein Haus zu kaufen. „Die Städter“ haben das größere Portemonnaie. Viele Dörfer verwaisen – da helfen „Wochenendberliner“ nichts, die unter der Woche ihre Mähroboter fahren lassen. Gleichzeitig ist der Tourismus ein wichtiges wirtschaftliches Standbein in der strukturschwachen Region. Und natürlich kurbelt der Zuzug junger Menschen aus der Stadt auch wichtige und schöne Entwicklungen in der Region an.

Eine von Widersprüchen geprägte Gegend – mit einer weiten Landschaft voller Seen, Wälder und Felder, die schon immer Menschen zum Träumen gebracht hat. Seit Jahren arbeitet das Berliner Architekturbüro Thomas Kröger Architekten auch in eben dieser Landschaft und entwickelt Wohn-, Werks- und Ferienhäuser. Teils handelt es sich dabei um Weiterentwicklungen von Bestandsgebäuden, teils wurde neu gebaut. Das in diesem Jahr fertiggestellte Ferienhaus „In den Söllen“ ist Thomas Krögers eigenes Projekt. Der Umbau eines Bauernhauses wurde durch Fördermittel unterstützt, die es in den nächsten zwölf Jahren auf eine touristische Nutzung festlegen.

Der Blick aus den breit geöffneten Fassaden geht weit in die unverbaute Landschaft. Der große Star dieser Architektur sind die sanften Hügel, die blauen Kornblumen, die baumbestandenen Sölle, die als kleine Wasserflächen inmitten der Felder stehen. Der auch unter Neu-Uckermärkern gerade stark angesagte Landschaftsarchitekt Rainer Elstermann ist verantwortlich für die Gestaltung der Umlage. Das 15 Hektar große Umland wurde zur Blühwiese umgestaltet. Im Norden des Hauses liegt ein kleiner Bauerngarten mit Stauden und Hecken, der sich in die vorhandene Struktur aus Obstbäumen und großen Pappeln fügt.

Architektur und Objekt

Foto: Thomas Kröger von tka.
© Thomas Heimann

„Ein Haus aus einem Guss“, so fasst der Architekt die Essenz seines Ferienhaus-Projekts.


Ein Passepartout für die Farbigkeit der Natur

In der, zumindest in den wärmeren Jahreszeiten beeindruckenden Farbigkeit der Natur nimmt sich das Ferienhaus farblich zurück. Innen wie außen fast durchgängig dunkel und monochrom gehalten, bildet es dem Feriengast einen Rahmen für die Kontemplation der Natur. Nur ein dunkler Raum erlaube der Natur die volle Wirkung, so Thomas Kröger. An den Altbau erinnert von außen nur noch der traditionelle und für die Gegend typische Feldsteinsockel. Die Fassaden darüber sind in schiefergrünem Waschputz ausgeführt und korrespondieren so mit dem Dach aus Zinkblech.

Der Innenraum eröffnet mit einer kleinen wabenförmigen Diele, die als räumlicher Vermittler dient. Der Wohnbereich hingegen ist groß und offen und bietet neben einer hexagonalen Sitzecke mit Kamin einen genau gegenüberliegende Küchen- und Essbereich. Das Thema des Hexagons wird immer wieder aufgegriffen, so auch in den dunkel gebrannten Tonkacheln, die sich über den gesamten Erdgeschossboden ziehen. Zur prägenden Dunkelheit des Hauses tragen auch die lehmgeputzten Wände bei, das dunkle Holz der Dachkonstruktion, der Küchenoberflächen, der Holzbetten und Wandschränke, sowie die schwarz gefliesten Bäder und Waschbecken.

„Die gewählte Drückergarnitur FSB 1147 fügt sich mit ihrer Materialität, Form und dezenter Rosette in perfekter Weise in die monochrome und zurückhaltende Gesamtgestaltung des Hausinneren ein, deren Ziel es war, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und als Passepartout für die intensive, wechselnde Farbigkeit der umgebenden Natur zu wirken“, erläutern Thomas Kröger Architekten. Verbaut sind die Griffe in schwarz eloxiertem, gestrahltem Aluminium. „Denn die matte und leicht raue Oberfläche kommt den geschmiedeten Schwarzstahlgriffen einfacher Bauernhäuser nahe“, merken die Architekt:innen an.

Objektdetails

Fotos: Thomas Heimann