Feuerwehrhaus Schwaikheim

DREI ARCHITEKTEN

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Typologie Feuerwehrhaus

Schwaikheim ist eine Gemeinde mit 9000 Einwohner:innen 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart. Neben den wunderschönen traditionellen Fachwerkhäusern ihrer Innenstadt schmückt sie heute auch ein Gebäude ganz anderer Art. Das Büro Drei Architekten – Konsek Streule Vogel Partnerschaft mbB hat für den Ort ein modernes Feuerwehrhaus geplant, das mit bronzefarben strahlender Trapezblech-Fassade, Panoramafenster und einer besonderen Eingangslösung aufwartet. Das neue Gebäude bietet Platz für fünf Einsatzfahrzeuge und eine Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes mit noch einmal zwei Fahrzeugen. Gleichzeitig trägt die Architektur auch dem wichtigen Einsatz heutiger Freiwilliger Feuerwehrleute Rechnung.

Die besondere Ausgangssituation, dass der Neubau in der beengten Fläche einer kreisförmigen Auffahrtsstraße situiert werden sollte, wurde für die Architekten entwurfsprägend. Da die Fläche des einen Grundstücks nicht ausreichte, wurden der Alarmparkplatz und der Übungsturm jenseits der Straße situiert.

Der aus Ortbetonplatten gefertigte Turm wurde gleichzeitig als Treppenaufgang für die Brücke konzipiert, die Turm und Hauptgebäude verbindet und somit direkt ins Feuerwehrhaus zu den Umkleiden im 1. Obergeschoss führt. Von dort führen eine Rutschstange und zwei Treppen zu den Fahrzeugen und zur Einsatzzentrale im Erdgeschoss.

Neben der durchdachten Funktionalität spielen heute mehr denn je auch Nachhaltigkeitskriterien eine große Rolle in klassisch funktionalen Gebäudetypologien. Der Neubau ist kompakt in der Form und hochwertig gedämmt. Im Inneren ist er geprägt durch große, weitgehend unverkleidete Speichermassen, die gemeinsam mit außenliegendem Sonnenschutz und Betonkernaktivierung der Stahlbetondecken effektiv zur Erwärmung und Kühlung des Baus genutzt werden. Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung basiert der Betrieb des Gebäudes auf erneuerbaren Energien.

Architektur und Objekt

Foto: ©Nobbe Künnemeyer

„Feuerwehrhäuser sind komplexe Bauaufgaben mit hohen Anforderungen an Funktionalität. Unser Ziel ist, Gebäude mit alltagstauglichen und dauerhaften Werkstoffen zu schaffen, die sich selbstverständlich in die Umgebung einbetten und Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Wenn wir Orte für das Ehrenamt, Kameradschaft, soziale Begegnungen schaffen, wirken diese weit über das eigentliche Gebäude in die Gesellschaft hinein“, so Drei Architekten zu ihrem Ansatz.

Attraktive Räume für das Ehrenamt

Bemerkenswert in der Auswahl und in der modernen Ausstrahlung ist die Materialpalette des neuen Feuerwehrgebäudes. Die Brücke zwischen Turm und Hauptgebäude ist als Stahlfachwerk konstruiert und trägt eine außen montierte transluzente Polycarbonat-Verkleidung. Im Inneren des Neubaus kontrastieren rohe Sichtbeton-Wände mit warmen Eichenholzverkleidungen und -fensterrahmungen. Für den modernen „Look“ sorgen unverblendet in der Wand sitzende Zargen und Laibungen. Schönes Highlight ist auch das Treppenhaus mit seinem kreisrunden Oberlicht, in dem Sichtbeton und strahlend weißer Putz auf Stufen aus Steinzeugfliesen treffen. Besondere Atmosphäre entfalten die Räume im 2. Obergeschoss.

Hier liegen neben den Leitungs- und Schulungsräumen für bis zu 350 Personen auch die Räume der Jugendfeuerwehr. Diese gruppieren sich um eine große Dachterrasse, die für eine bei Feuerwehrgebäuden eher unerwartete Aufenthaltsqualität sorgt. Der beeindruckende Blick in die umgebende Wiesenlandschaft öffnet sich auch im Inneren des Gebäudes, wo der teilbare Schulungssaal sich mit einem großen Panoramafenster öffnet. Eine lasierte Holzleistendecke sorgt zusätzlich für Aufenthaltsqualität. Die Architekten haben sich für ein „klassisch schlichtes und zurückhaltendes“ Griff-Modell entschieden.

Die FSB-Serie 1076 folgt einem Design des Architekten Robert Mallet-Stevens. Als „Frankfurter Modell“ ist es gestern wie heute Teil des Kanons klassischer Griff-Formen. „In seiner schnörkellosen Geradlinigkeit passt das beliebte Frankfurter Modell zum reduzierten Gesamtbild der Architektur“, so Drei Architekten selbst zu ihrer Auswahl. Dass sie gerade zum Frankfurter Modell von FSB griffen, führen sie auf die „ausgezeichnete Verarbeitung gepaart mit zeitloser Gestaltung – bei dauerhafter Verfügbarkeit der Modelle“ zurück. In fein geschliffenem Edelstahl verbaut glänzen die Griffe mit hochwertiger Oberfläche und sind zudem langlebig und robust.

Objektdetails

Fotos: ©Zooey Braun

Standort

Freiwillige Feuerwehr Schwaikheim

Dammstraße 1/2,
71409 Schwaikheim
Deutschland

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