Kapuzinerkloster, Neumarkt in der Oberpfalz

Berschneider + Berschneider

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Möglichst viel alte Substanz wurde freigelegt und erhalten

Erstmal kräftig aufräumen und etliche Dinge wegreißen – das waren die ersten Aufgaben, die im ehemaligen Kloster samt Klosterbrauerei in Neumarkt in der Oberpfalz anstanden, nachdem man sich dort zu einer Revitalisierung der Gemäuer durchgerungen hatte. Denn das Kapuzinerkloster aus dem 17. Jahrhundert hatte nicht nur durch den jahrzehntelangen Leerstand stark gelitten, sondern war auch aufgrund vorheriger Umnutzungen, vor allem der jüngeren Zeit, überbaut und entstellt.

Der Architekt Johannes Berschneider spricht von der Authentizität, von der Identität von Gebäuden, die es gelte, wiederherzustellen. Wie viel oder wenig Seele die architektonischen Mauern damals auch gehabt haben mögen – die Bewohner von Neumarkt haben viele, lebendige Erinnerungen an das Gebäude in einer Zeit, in der dort, fernab von Predigt und stillem Gebet, getanzt, gegessen und getrunken wurde.

Jeder Neumarkter und jede Neumarkterin hat eine Geschichte zu erzählen vom einstigen Rauchclub oder der seinerzeit unumgänglichen Diskothek Rustica. Auch der Architekt, der sein Büro Berschneider + Berschneider im nur wenige Kilometer entfernten Pilsach hat, verbindet Erinnerungen mit dem alten Klostergemäuer, an dem er alltäglich vorbeikommt. Für ihn sei die Sanierung des Klosters eine Herzensangelegenheit gewesen. Soviel wie möglich hat er von der alten Substanz freigelegt und erhalten. Zwischendecken wurden entfernt, der originale Kreuzgang freigelegt. Er erinnert weiterhin daran, dass das alte Gebäude 1674 von Kapuziner-Mönchen als Kloster errichtet wurde und führt nun die Besucher zum neuen kleinen, 120 Menschen fassenden Gemeindesaal (Bonhoeffer Saal). Selbst der Originalputz bedeckt zu weiten Teilen noch die Wände, zum Teil einfach mit weißer Kreidefarbe aufgefrischt.

Auffällig ist die wellige Oberfläche der verputzten Wände. Wo die alte Bausubstanz zu sehr schwächelte oder das Gebäude einfach einer Modernisierung bedurfte, haben die Architekt:innen ganz bewusst moderne Baustoffe und Architekturelemente eingesetzt, die sich nicht verstecken, sondern für klare Kontraste sorgen.

Die Bausünden, die Fehler, die Eingriffe, die gemacht worden sind, ohne Denkmalschutzbegleitung und ohne Respekt vor dem Gebäude, zu erkennen und wieder zurückzuführen. Je mehr es wieder das Haus werde, das es einmal war, desto mehr Seele bekomme es wieder, findet Architekt Johannes Berschneider.

Denkmalschutz bestimmt Materialauswahl

Der gesamte Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz und so mussten auch die verwendeten Materialien dem Rechnung tragen. Durch die Teilung des Ensemble-Projekts in zwei Einzelprojekte mit je eigenem Bauherren (Evangelisches Zentrum Neumarkt, Bauherr: Evang.-luth. Kirchengemeinde Neumarkt + Klostersaal Neumarkt, Bauherr: Stadt Neumarkt) wurde für beide Teile ein eigenes Farbbild entwickelt, das sich natürlich auch an den Materialen der Beschläge ablesen lässt. Im Klostersaal, von dem man heute in den alten Dachstuhl hineinschauen und fast in Gänze die originale Dachstuhlkonstruktion bewundern kann, wurde an verschiedenen Stellen Messing verbaut. Die Waschtische in den Toiletten sowie die Theke im Foyer sind in Messing gehalten. Auffällig sind die Türzargen, Metallfenster und Treppenbrüstungen in brüniertem Messing.

Dazu perfekt passend haben sich die Architekt:innenen für den FSB-Drücker 1004 in hell patinierter und gewachster Bronze entschieden. Der kantige Griff von David Chipperfield wurde mit runden Rosetten kontrastiert. Die Griffstangen FSB 66 6522 45, ebenfalls aus Bronze, werden im Laufe der Zeit Gebrauchsspuren zeigen, die ausdrücklich gewünscht sind und einem derart alten Gemäuer gut zu Gesicht stehen.

Im Gebäudeteil des Evangelischen Zentrums hat man sich hingegen für Edelstahl entschieden. „An den historischen Türen im vorderen Gebäudeteil wurden andere Beschläge eingebaut, so dass sich an den übrigen Türen Edelstahl als zurückhaltendes Material anbot“, begründet der Architekt seine Materialwahl.

Überzeugt von Qualität und Design der FSB-Kollektionen arbeiten er und seine Kolleg:innen bei Berschneider + Berschneider seit Jahren mit FSB zusammen. Man entscheide sich mit FSB bewusst für ein vielkopiertes Original. Die Produktpalette von FSB ermögliche es, alles aus einer Serie zu verwenden – vom Stoßgriff, über die Türbeschläge, Drücker, WC-Abdeckung –, „so passt alles stimmig zusammen, innen wie außen“. Zudem kam im gesamten Gebäudekomplex elektronisches Zutrittsmanagement zum Einsatz, womit das alte Kloster auch sicherheitstechnisch ins 21. Jahrhundert gehoben wird.

Objektdetails


Fotos: Petra Kellner, Amberg

Standort

Christuskirche Neumarkt

Kapuzinerstraße 4A
92318 Neumarkt
Österreich

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