Die Bauhaus-Trilogie von FSB
Eine Hommage an Gropius, Wagenfeld und Ludwig Mies van der Rohe
Das Bauhaus ist das Thema der Stunde: Alle sprechen über die Jahre von 1919 bis 1933, die die Welt der Gestaltung maßgeblich veränderten. Mit ihren zum Teil radikalen Ideen revolutionierten die Bauhaus-Lehrkräfte und -Schüler:innen vor genau einhundert Jahren das Denken und Handeln in Kunst, Design und Architektur. Entstanden sind so Formen geprägt von Klarheit, Pragmatismus – und von zeitloser Qualität. Dass sich das Bauhaus auch heute noch im wahrsten Sinne des Wortes begreifen lassen kann, zeigt FSB jetzt mit der Bauhaus-Trilogie.
Jedes Detail im Entwurf hatte für die Gestalter des Bauhauses höchste Relevanz – so auch der Türdrücker. Drei der bedeutenden Vertreter jener Zeit, Walter Gropius, Wilhelm Wagenfeld und Ludwig Mies van der Rohe, gestalteten auch Drücker – FSB fasst mit der Bauhaus-Trilogie 2019 jetzt sein Redesign der drei Klassiker zusammen. An heutige bautechnische Anforderungen angepasst, wurden die originalen Entwürfe sorgfältig interpretiert und sensibel überarbeitet.
Den berühmte „Gropius-Drücker“ FSB 1102 (Redesign von Alessandro Mendini) und das Modell FSB 1021 des Bauhaus-Studenten Wilhelm Wagenfeld (Redesign von Hartmut Weise) komplettiert nun der Türdrücker FSB 1267 zur Trilogie.
Der dritte Bauhausdirektor, Ludwig Mies van der Rohe, ließ den Entwurf ab 1928 in verschiedenen Versionen für seine Bauprojekte in Deutschland anfertigen. Mit dem FSB 1267 ist eine neue Produktfamilie entstanden, die nicht als Replikat des Mies’schen Türdrückers zu sehen ist.
Das Redesign folgt vielmehr der formalen Intention des Originals und verknüpft sie mit den Anforderungen der zeitgenössischen Architektur. Anders als heute waren Aspekte wie die Feuerschutztauglichkeit oder Return-Ausführungen zur damaligen Zeit noch kein Thema.
Für seine Bauprojekte entwickelte Mies unterschiedliche Versionen seines Türdrückers, etwa für das Haus Tugendhat in Brünn (1930), das Haus Lemke in Berlin (1932) oder das Farnsworth House in Illinois (1945–51). Aus der Vielzahl dieser Varianten, für die Mies immer wieder die charakteristische „Zeigefingerkuhle“ verwendete, wählte FSB-Designer Hartmut Weise für seine Re-Edition die Klinke des Haus Lemke als Vorlage.
„Mies wusste, dass Material und Benutzungs-Patina eine enge Verbindung eingehen, und wie man mit gestalterischen Mitteln erreicht, dass die Modelle durch die Benutzung und das Abgreifen der Kanten nicht optische Qualität verlieren, sondern ‚schöner‘ werden,“ erklärt Hartmut Weise.
Weise beschäftigte sich mit den ergonomisch funktionalen Momenten des Drückers, wie dem gerundet-fließende Halsübergang in eine hochovale, flache Handhabe und der Zeigefingerkuhle im inneren Halsübergang. Die klare, präzise Formsprache durch Kanten kennzeichnet den Entwurf weiterhin.
Die Zeigefingerkuhle, die im originalen Türdrücker für Haus Lemke noch deutlich hervorgehoben war, blieb in der Überarbeitung nur als Idee erhalten.
Die Eleganz und hohe Ausdruckskraft machen den FSB 1267, der heute in Aluminium, Messing und Bronze erhältlich ist, zum Klassiker-Kandidaten. Denn der Drücker verbindet anspruchsvolles Design und zurückhaltende Ästhetik.
Die Trilogie lässt die jahrzehntelange Faszination und Evolution der Designsprache des Bauhauses auch nach hundert Jahren noch weiterleben und machen sie im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.