Luisenblock Berlin

Sauerbruch Hutton

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Ein Haus aus der Fabrikhalle

Der Deutsche Bundestag hat seit der letzten Wahl 736 Mitglieder, was ihn zum größten frei gewählten Parlament der Welt macht. Der erwartete riesige Zuwachs an Mandat:innen hat zwar nicht stattgefunden, aber dennoch mussten für die Amtsperiode ab Ende 2021 dringend neue Büroflächen geschaffen werden. Die 400 Büros auf dem Luisenblock West im Berliner Regierungsviertel wurden Ende letzten Jahres pünktlich fertiggestellt und beweisen Überraschendes: Berlin kann auch schnell, ohne Komplikationen und im kalkulierten Kostenrahmen bauen. In weniger als 20 Monaten Planungs- und Bauzeit realisierten die Generalübernehmer PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme gemeinsam mit dem Architekturbüro Sauerbruch Hutton das Bürogebäude für den Deutschen Bundestag.

Das Geheimnis ihres Coups liegt in der Einfachheit eines Prinzips: Der Bau besteht aus 460 vorgefertigten Modulen, die in der Zusammenschaltung räumliche Variationen zulassen. Dabei ist das Konzept nicht nur ökonomisch nachhaltig, sondern auch ökologisch. Denn die Module sind Holzkonstruktionen – anstatt in der Produktion CO2 zu verursachen, haben sie CO2 gespeichert.
Zudem wurde nach dem Wood-Cycle-Konzept gehandelt: Es werden so viele Bäume neu gepflanzt, dass das verbrauchte Holz in 15 Jahren nachgewachsen sein wird. Der Bau der Module fand lokal in Berlin-Köpenick statt. In der Modulbauweise fallen Entwurfsphase und Ausführungsphase zusammen, das heißt sehr früh im Bauprozess ist die Planung bereits sehr detailliert.

Danach geht alles viel schneller als beim konventionellen Bauen und der Bau ist gekennzeichnet durch ungewohnte Planungs- und Kostentreue.

Architektur und Objekt

Foto: © Claire Laude

„Sowohl das Regieren als auch der Kampf gegen den Klimawandel sind ernste Angelegenheiten, umso wichtiger ist es, für diese Arbeit Orte anzubieten, die uns an die Vielfalt und die Schönheit des Lebens erinnern,“ erläutert Professor Matthias Sauerbruch vom Büro Sauerbruch Hutton.

Farben für die Vielfalt

Jedes Modul wurde schon in der Vorfertigung mit einem Fassadenelement versehen. Auffällig sind besonders die farbig emaillierten Gläser, die die Fassade prägen und als Windschutz der Fensterflügel und Verkleidung der Dämmung dienen. Farben sind Kennzeichen und Kern der Architektursprache des Büros. In diesem Fall sollen die „unterschiedlichen Farben die Vielfalt der Individuen“ spiegeln, die eine Demokratie ausmachen, erklärt Louisa Hutton vom Büro Sauerbruch Hutton. Mit seinem H-förmigen Grundriss eröffnet der Bürobau zwei Höfe. Der offene Hof nach Süden dient als Vorfahrt und Entrée. Der nach Norden gerichtete Hof wird, von einem gläsernen Screen gefasst, zum grünen Rückzugsort und wahrt dennoch die Transparenz des Ortes.

Auf den klassischen Stahlbeton konnte der Hybridbau nicht gänzlich verzichten. Bodenplatte, Technikräume und Atrium bestehen aus Stahlbeton-Fertigteilen. Die Innenräume kommen weitgehend ohne Verkleidungen oder zusammengesetzte Materialien aus. Meist sind die Rohbaumaterialien sichtbar geblieben. Dabei prägen vor allem die Holzoberflächen die moderne und angenehm natürliche Atmosphäre.

Für Architekt:innen ist es immer schön, wenn sie möglichst umfassend gestalten können. Durch die verschiedenen, mit bekannten Gestalter:innen kreierten Griffserien von FSB können immer mehr Architekt:innen auf eigene Griffe zurückgreifen.

So auch das Büro Sauerbruch Hutton, das mit dem Modell FSB 1230 eine elegante und doch überraschende Form gefunden hat. Die Handhabe reckt sich der greifenden Hand entgegen, im Zugriff erfreut sie mit ihrer sanften Wölbung. Verbaut wurde das Modell unter anderem als Fenstergriff (FSB 34 1230 49039 0105), als Drückergarnitur (72 1230 61310 0105) oder auch als Drückergarnitur für Fluchtwegtüren (79 1231 61310 0105).

Objektdetails

Fotos: Jan Bitter

Standort

Luisenblock West

Luisenstraße 20,
10117 Berlin,
Deutschland

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