Kirche Waldfenster
MÄCKLERARCHITEKTEN
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Profanieren und Weihen
Ein ungleiches Paar sind sie gewesen, die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt aus dem Jahr 1804 und ihr langjähriger Erweiterungsbau aus den 1960er Jahren, die Sankt-Pius-Kirche. Sie beide prägten bis 2018 den Kern der unterfränkischen Gemeinde Waldfenster.
Während Erste mit barockem Zwiebelturm aufwartet, war auch der Erweiterungsbau ganz vom Bauen seiner Zeit gekennzeichnet und gesellte sich mit Stahlbetonkonstruktion, modernen Geometrien und flachem Dach zur Pfarrkirche.
Doch um die Jahrtausendwende war klar geworden: St. Pius hatte bauliche Probleme. Die moderne Dachkonstruktion mit dem flachen Doppelgiebel war undicht, der Stahlbeton marode. Man entschied sich dafür, den ersten Erweiterungsbau durch einen neuen Erweiterungsbau zu ersetzen. Eine langjährige Suche nach einem passenden Entwurf für eine neue Kirchenerweiterung folgte. Dann wurde St. Pius 2018 profaniert und abgerissen. Mehrere Entwürfe für einen Neubau wurden von den Waldfensterern abgelehnt, bevor 2014 das Konzept von MÄCKLERARCHITEKTEN Zustimmung fand.
Die abermals erweiterte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die am 12. September 2021 geweiht werden konnte, hat heute zwei Seitenschiffe und einen Sakristei-Anbau und damit einen neuen, kreuzförmigen Grundriss bekommen. Auch die barocke Bausubstanz hatte allerdings eine Sanierung nötig. Für MÄCKLERARCHITEKTEN stand dabei der behutsame Umgang mit der ursprünglichen Gestalt der historischen Architektur im Mittelpunkt.
Architektur und Objekt
Foto: © Thorsten Jansen
„Hauptschiff mit Altar- und Chorraum und Querschiff bilden ein harmonisches Ensemble aus alt und neu, das sowohl dem Ort und seiner Bestimmung als auch den heutigen Ansprüchen an ein zeitgemäßes Gotteshaus gerecht wird“, so MÄCKLERARCHITEKTEN.
Neue Raumwirkungen
Für die Erweiterung haben MÄCKLERARCHITEKTEN das barocke Langhaus im Altarbereich seitlich geöffnet. Als Querschiff ergänzen zwei Räume beiderseits des Langhauses den Kirchenbau und erweitern die ursprünglich 80 Sitzplätze auf rund 170. St. Pius hatte 450 Menschen Platz geboten, was für die heutigen Verhältnisse ohnehin überdimensioniert war. Die Übergänge von alter zu neuer Architektursprache sind klar und dennoch harmonisch.
Den sanften Rundungen der barocken Fenster haben die Architekten hohe spitz zulaufende Formen zur Seite gestellt. Drei Gauben mit spitzen Giebeln, in denen schmale langgestreckte Fenster sitzen, betonen das Aufwärtsstrebende der Architektur im Inneren. Im Außenraum entsteht durch den Abriss ein neuer öffentlicher Kirchplatz, der durch die erhöhte Stützmauer und die seitlich der Hauptfassade positionierte Sakristei gefasst wird.
Mit dem Modell FSB 72 1106 01310 6204 hängen nun auch Mäckler-Türgriffe in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. In seiner Schlichtheit ist das Modell des Architekten die ideale Ergänzung auch für die zentrale Eingangstür, die sich mit ihren Rautenformen an typisch barocker Gestaltung orientiert. In polierter und gewachster Messingausführung hebt sich die Klinke dezent vom mittelbraunen Holz der Tür ab.
Objektdetails
Fotos: Eckhart Matthäus